Kleines Bauwerk. Große Geschichte.
Hier aßen Kohl, Wehner, Strauß und andere Politik-Prominenz ihre Bratwurst:
Der Verkaufspavillon am Bundeshaus in Bonn. Er ist eines der originellsten Objekte, die in der deutschen Denkmalliste stehen
– nur 20 m² groß, kaum mehr als 60 Jahre alt. Familie Rausch hat den Kiosk aufgebaut und will nun das Original an
historischer Stelle wiederbeleben.
Die Anfänge
Baujahr 1957 und in Nierenform - so modern war der Bonner
Kultkiosk nicht immer: Die Mutter von Jürgen Rausch begann den
Betrieb im Bonner Regierungsviertel mit einer Obstkarre, dann
einer Nachkriegsbretterbude, gefolgt von einem mobilen
Verkaufsanhänger und schließlich dem Bundesbüdchen.
Chic sah es aus, wenn man den Schick der 50er Jahre chic findet:
Oval, mit gefliestem Sockel und einem breiten Überdach, das die
Kunden vor Regen und Sonne schütze, der Verkaufsraum rundum
verglast.
Das Bundesbüdchen, ein Kleinod des alten Bonner
Regierungsviertels. Es stand schräg gegenüber dem Bundesrat,
nicht weit vom Haupteingang zum Bundestag, am Weg aller, die
irgendetwas in dem überschaubaren Herz der Bonner Republik
zu tun hatten…
Der Verein
Der Förderverein hat inzwischen einen Plan zur Wiederaufstellung des Bundesbüdchens erarbeitet.
Baulich sieht der Plan vor, dass der Pavillon an der Ecke Heussallee / Platz der Vereinten Nationen
wieder aufgebaut wird.
Der Pavillon selbst muss umfassend saniert und restauriert werden. Die Kosten dieses Vorhabens
werden vorläufig auf ca. 200.000 Euro geschätzt. Der Förderverein soll als Bauherr für das
Vorhaben auftreten und den historischen Verkaufspavillon nach Wiederaufstellung sodann im
Rahmen eines langfristigen Pachtvertrages Herrn Jürgen Rausch zum Betrieb überlassen.
Eigentümer soll dann die Stadt Bonn sein, der historische Bau also den Bürgern der Stadt Bonn
gehören.
Aus alt wird neu - Bundesbüdchen in
neuem Gewand
Der „Förderverein historischer Verkaufspavillon, e.V.“ will bis Ende
2018 den Bundeshaus-Kiosk in neuem Glanz erstrahlen lassen
und an historischer Stelle wieder aufstellen. Dabei wird der
Förderverein von der Bundesregierung mit Fördergeldern
unterstützt, ebenso auch von der Deutschen Stiftung
Denkmalschutz.
Sie können mithelfen, das Bundesbüdchen aus dem Schlaf zu
erwecken:
Spenden Sie, oder werden Sie Mitglied im Förderverein.
Ab 20 Euro Aufnahmegebühr und ab 20 Euro Jahresbeitrag sind
Sie dabei. Den Aufnahmeantrag finden Sie hier
Förderverein historischer Verkaufspavillon
Görresstraße e.V.
Verantwortlich sind Vorsitzender RA Peter Storsberg und
stellvertretende Vorsitzende StB Claudia Liessem
Hochstadenring 50
53119 Bonn
Tel.: 0228 – 96 97 60
Email: info@bundesbuedchen.de
AG Bonn VR 9992
Spendenkonto:
Förderverein historischer Verkaufspavillon e.V.
Volksbank Bonn
IBAN: DE58 3806 0186 1905 1680 17
Vereinssatzung
Beitragsordnung
Helmut Kohl ließ seinen Fahrer dort Brötchen holen. Wolfgang Clement trank bei ihm oft einen Kaffee. Joschka Fischer kaufte seine Comics am
Kiosk am Bundeshaus. Konrad Adenauer besorgte sich hier die Tageszeitung, Herbert Wehner war Stammgast, und Gerhard Schröder rüttelte
am Zaun des Kanzleramtes, gleich neben dem Bundesbüdchen. Da wollte er rein und hat es auch geschafft.
Seit Konrad Adenauer war das „Bundesbüdchen“ Kult:
Die
Politprominenz
um
Joschka
Fischer
und
Wolfgang
Clement
kaufte
am
kleinen
Kiosk
im
Bonner
Regierungsviertel
Zeitungen
und
Zigaretten
oder
aß
dort
eine
Bratwurst.
Jürgen
Rausch
kannte
die
Bonner
Politprominenz,
denn
sie
stand
täglich
an
seinem
Kiosk
im
Bonner
Regierungsviertel. Das 20 Quadratmeter große „Bundesbüdchen“ galt als Symbol der Bonner Republik – insgesamt fast 50 Jahre lang.
„Joschka
Fischer
hat
bei
mir
immer
seine
Comics
gekauft“,
erinnert
sich
Rausch.
Auch
Rauschs
Dackel
Dugo
hat
sich
Joschka
Fischer
sicherlich eingeprägt. Der habe den späteren Außenminister ständig wie ein verrückter angebellt.
Bundesweit
bekannt
wurde
der
Pavillon
durch
Friedrich
Nowottny.
Der
WDR-Mann
hatte
in
der
Show
„Wetten,
dass…?“
eine
Wette
verloren
und
verkaufte
dort
als
„Bestrafung“
1981
Essen.
Ebenfalls
war
das
Büdchen
Kulisse
von
Politsendungen,
Spielfilmen,
Comedyserien
und
Unterhaltungssendungen.
Riesenaufwand für ein kleines Denkmal.
Mit
dem
Regierungsumzug
1999
verloren
das
Bundesbüdchen
und
sein
Besitzer
Jürgen
Rausch
erst
das
illustre
Publikum
und
wenige
Jahre
später
sogar
den
Standort.
Der
Kiosk
war
dem
World
Conference
Center
Bonn
im
Weg.
Immerhin
rettete
der
Denkmalschutz
das
edle
Büdchen,
es
wurde
als
Ganzes
abtransportiert
und
bei
einer
Spedition
eingelagert.
Jürgen
Rausch
betreibt
seither
einen
aus
rohen
Balken
gezimmerten
Imbiss.,
an
dem
gern
auch die Handwerker des WCCB verköstigt werden.